Der Geizige

Der Geizige

von Molière
Prosaübersetzung von Simon Werle

Nichts ist wichtiger für Harpagon als das Geld. Es ist seine größte Liebe und muss stets in greifbarer Nähe sein. Jeder ökonomischen Logik zum Trotz investiert er sein Vermögen nicht gewinnbringend, sondern vergräbt es im Garten. Auch seine Kinder Élise und Cléante, die so ganz anders sein möchten als ihr Vater, sind vom kapitalistischen Denken beeinflusst. So möchte Cléante die besitzlose Mariane heiraten, allerdings wäre eine finanzielle Grundlage keine schlechte Idee und da er kein großer Freund der schweren Arbeit ist, hofft er auf das Geld seines Vaters. Élise ist ihrerseits in Valère verliebt, doch hat Harpagon sie bereits ohne Mitgift dem alten Anselme, dem Vater von Mariane und Valère, versprochen. Und für sich selbst hat der Geizhals Mariane ausgesucht, da er in ihr eine genügsame Ehefrau sieht.

Die Intrigen und das Chaos sind Programm: Willkommen auf der Heiratsbörse!

Über die Frage, ob es sich bei dem pathologisch geizigen Harpagon um eine tragische oder komische Figur handelt, kann man sich streiten. Dass Molières meistübersetzte Komödie aufgrund ihrer sprachlichen Eleganz und den fein gezeichneten Figuren jedoch zu seinen Meisterwerken gehört, ist unanfechtbar.

Die nächsten Termine

Keine Termine in Planung.

Pressestimmen


Neuss-Grevenbroicher Zeitung, 28.9.2020
»Goritzkis Inszenierung ist eine Groteske, mit guten Running Gags, und häufig übersteigerter Komik, die manchmal aber die Grenze zur Lächerlichkeit überschreitet. Die Schauspieler allerdings können das – nämlich so spielen, dass auch der müdeste Witz noch ein Lächeln aufs Gesicht zaubert. […] Sehr großer Applaus.«
Helga Bittner

Theater-WG, 1.10.2020
»Die reduzierte Bühne von Heiko Mönnich, die lediglich aus die Spielfläche begrenzenden Vorhängen mit Möglichkeiten zum Auf- und Abgang besteht und ansonsten leer ist, legt den Fokus auf die Schauspieler*innen, ihre an die französische Klassik angelehnten Kostüme (ebenfalls Mönnich) sowie die Requisiten, die sie mit auf die Bühne bringen und die nie über die Größe eines Klappstuhls oder Teppichs hinausgehen, erlauben dynamische Wechsel des Settings und unterstützen das Spiel passend. Die Spielfläche ist also für alle groß genug, sich einmal so richtig auszutoben. Und so entwickelt sich ein anderthalbstündiges Gagfeuerwerk [...]«
Marius Panitz

Der Neusser, November 2020
»Der Geiz lässt Harpagon wirr handeln, die Angst lähmt sein Leben in Gänze. Er ist gefangen in einem Netz, das er selbst zuzieht. Eine komisch witzige Gestalt, die die Tragik im Humor offenlegt. Wunderbar von Carl-Ludwig Weinknecht im RLT verkörpert, von Thomas Goritzki pointiert inszeniert und im kargen wie einfallsreichen Bühnenbild von Heiko Mönnich unterstrichen. [...] Hingehen lohnt!«
Marion Stuckstätte


 

Besetzung

Anselm/La Flèche
Maître Simon / Maître Jacques
Inszenierung
Bühne / Kostüme
Dramaturgie